Der Ablauf einer Paartherapie

Eine Paartherapie ist eine Therapiemaßnahme, die lösungsorientiert und auf kürzeste Zeit ausgerichtet ist. In der Therapie wird das Paar dabei unterstützt, Verhaltensmuster zu erkennen, und bietet im Umgang miteinander neue Optionen.

Das erste Gespräch

In der ersten gemeinsamen Sitzung wird über den Beziehungsalltag und die Beziehungsgeschichte gesprochen. Es ist wichtig, dass dem Therapeuten die Chance gegeben wird, das Paar kennenzulernen. Während dieser Sitzung werden dann bereits erste gezielte Fragen gestellt, damit genau verstanden werden kann, warum das Paar sich in der Beziehung nicht mehr wohlfühlt. Oft sind es nicht die offensichtlichen Symptome, sondern versteckte kleine Details. Diese werden dann in mehrere Hauptthemen aufgeteilt und in den weiteren Folgesitzungen aufgearbeitet.

Nach der ersten Sitzung können bereits Hauptkonflikte deutlich werden. Auch wenn sich einige Paare dazu entscheiden, keinen weiteren Termin in Anspruch zu nehmen, kann diese Sitzung zu Erkenntnissen führen, die den Beteiligten helfen können.

Der Beginn der eigentlichen Therapie

Ist das Erstgespräch abgeschlossen, kann sich das Paar gemeinsam mit dem Therapeuten entscheiden, ob eine Paartherapie Sinn macht oder nicht. Ist der Entschluss gefasst und es soll mit der Therapie begonnen werden, werden in der Regel direkt zwei bis drei Folgesitzungen vereinbart, die jeweils etwa einen Monat Abstand zueinander haben. Dieser zeitliche Abstand ist wichtig, damit das Paar genügend Zeit hat, an der Beziehung zu arbeiten und empfohlene Maßnahmen umzusetzen. Sollten diese drei Sitzungen nicht ausreichen, ist es selbstverständlich möglich, weitere Sitzungen einzuplanen.

Eine Sitzung hat meist 1,5 Stunden. Dies ist wichtig, damit das Paar genügend Zeit hat, sich in Ruhe auszudrücken und der Therapeut es verstehen kann. Zu Beginn jeder Sitzung wird ein akutes Problem festgelegt und dann mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen angegangen. Diese Methoden sind extra für die Paartherapie entwickelt worden. Der wichtigste Teil der Therapie findet allerdings zwischen den einzelnen Sitzungen statt. Das Paar muss an akuten Problemen wirklich arbeiten wollen. Durch Anregungen und Rückmeldungen während der Sitzung sollen Verhaltensmuster bewusst und im Alltag dann positiv umgewandelt werden.

Die Dauer der Therapie

Wenn bei akuten Problemen oft 3-4 Sitzungen ausreichend sind, können bei tiefgreifenden häufig auch bis zu 12 notwendig sein. Gerade wenn es um eine langjährige gefestigte Dynamik geht. Es können jederzeit weitere Sitzungen hinzukommen, bis das Paar sich sicher und wohl mit der Situation fühlt. Was, wenn der Partner nicht mit zur Therapie will? Es kann immer mal wieder vorkommen, dass ein Partner zu Beginn nicht mit zur Paartherapie möchte. Natürlich kann die Therapie auch alleine begonnen werden, oder man wechselt sich in Einzelsitzungen mit dem Partner ab. Meist klärt sich diese Problematik von alleine, sodass in Folgesitzungen dann wieder gemeinsam zur Therapie gegangen werden kann. Dies ist durchaus ein wichtiger Schritt, denn genau diese Gemeinsamkeit innerhalb der Beziehung soll gefestigt und ausgebaut werden.

 


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