Zahnarzt

Zahnärzte in den USA könnten in absehbarer Zeit eine innovative Behandlungsmethode nutzen, die das Absterben der Zahnwurzel im Rahmen einer Zahnkanalwurzelbehandlung vollständig verhindert. Bislang musste ein Zahnarzt bei Patienten mit ausgeprägten Zahnschmerzen, bei gleichzeitig stark entzündeter Pulpa, zwingend mit Hilfe einer Wurzelkanalbehandlung diese dentale Lebensader entfernen. Unterstützt durch ein einzigartiges Verfahren, könnte ein Zahnarzt in diesem Kontext zukünftig die ausgehöhlten Wurzelkanäle erneut mit Blutgefäßen versehen und somit erhalten. Die auf diese Weise behandelten Zähne erhalten aufgrund des revolutionären Verfahrens erneut Vitalität. Zudem erlangen sie neuerlich eine umfassende Funktionalität sowie Widerstandskraft. Die Methodik wurde von Forschern aus dem amerikanischen Portland entwickelt. 

Entsprechend gängiger Praxis wird bislang das entzündete Gewebe der Pulpa aus dem betroffenen Wurzelkanal entfernt. Als Resultat dessen entstehen Hohlräume, die mit einem speziellen synthetischen Material angereichert werden. Dem schließt sich eine Versiegelung des jeweiligen Zahnes an. 

Diese konventionelle Behandlungsmethode beugt zwar der Entstehung eventueller Infektionen präventiv vor, ist aber stets mit einem Absterben des behandelten Zahnes verbunden. Laut Zahnmedizinern zerstört dieses Vorgehen die komplette Blut- und Nervenversorgung des Zahnes. Daher büßt dieser seine individuelle Fähigkeit zur Reparatur langfristig ein. Mit der verlorenen Vitalität des Zahnes geht im Extremfall ein vollständiger Verlust des Zahnes einher, der als lebloses Objekt nach dem Eingriff im Kiefer verbleibt.  

Demgegenüber erhält die einzigartige Behandlung der US - Forscher die Vitalität des Zahnes komplett. Zuerst wird der Zahn angebohrt, um effektiv das geschädigte Gewebe der Pulpa entnehmen zu können. Selbiges wird herausgefeilt. In die auf diese Weise entstandenen Öffnungen wird eine dünne Faser aus Kohlenstoff in die jeweilige Zahnwurzel eingelassen. Mit Hilfe eines speziellen Hydrogels werden im Anschluss die verbliebenen Hohlräume aufgefüllt. Das Hydrgel enthält ein Konzentrat aus dentalen Zellen, welche aus spezifischen Zellkulturen hervorgegangen sind. Diese Zellen ersetzen nachhaltig das entfernte Pulpagewebe.   

Hat sich das Hydrogel verfestigt und somit perfekt mit der jeweiligen Öffnung verbunden, wird die kohlenstoffhaltige Faser aus dem Hohlraum entfernt. An dieser Stelle bleibt ein Mikrokanal zurück. Dieser erstreckt sich vom Wurzelkanal bis zum oberen Abschnitt des Zahnes. Der Mikrokanal wird mit Endothelzellen versehen, die anhaltend die Herausbildung neuer Blutgefäße forcieren. Somit wird eine dauerhafte Versorgung des Zahnes mit Blut sichergestellt.

Die Effektivität und Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode wird durch zahlreiche Versuche der Forscher mit isolierten Zähnen belegt. Im Zuge dessen bildeten sich bereits innerhalb eines Intervalls von 7 Tagen neue Blutgefäße in der nachgebildeten Pulpa. Zudem stieg der Anteil an Zellen, die Dentin produzieren, nachweisbar an. Demnach beweisen die Forschungen, dass künstliche Blutgefäße eine analoge Funktion zu natürlichen Blutgefäßen aufweisen. Deshalb besitzen die künstlichen Gefäße das Potential geschädigte Zähne vollkommen zu regenerieren.  

Auch Forscher hierzulande verfolgen mit Spannung die Entwicklung des Verfahrens. Laut Ärzten des Zahnarztzentrums in Berlin Wittenau ist dieser innovative Behandlungsansatz als Fortschritt der internationalen Zahnmedizin zu klassifizieren.


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