Was Sie als pflegende Angehörige wissen sollten

Die meisten pflegebedürftigen Personen werden durch pflegende Angehörige zu Hause versorgt.


Da die Menschen immer älter werden und auch länger leben, nimmt die Anzahl der Bedürftigen stetig zu. Professionelle Kräfte wie beispielsweise Altenpfleger, aber auch pflegende Angehörige werden immer wichtiger. Der Mangel an Profis im Pflegesektor ist seit langem bekannt, vielen fehlt es an Motivation im Pflegebereich zu arbeiten oder sich ausbilden zu lassen. Schuld daran sind schlechte Arbeitsbedingungen und zu niedrige Löhne. Menschen, die im privaten Umfeld Dienste leisten, die sonst eine Krankenschwester oder ein Altenpfleger übernimmt, werden immer wertvoller. Jeder von uns kann plötzlich unerwartet in die Lage kommen, sich längere Zeit um den Partner oder die betagte Mutter kümmern zu müssen. Viele sind in einer solchen Situation bestimmt erst einmal überfordert, da sie auch ihr eigenes Leben weiterhin aufrechterhalten müssen. Plötzlich ist man ohne Vorwarnung doppelt belastet. Was gibt es also zu beachten, wenn man sich von heute auf morgen um einen Nahestehenden kümmern muss?

Um überhaupt zunächst das Wichtigste planen und vorbereiten zu können, ist es wichtig, sich Zeit zu verschaffen. Sind Sie beruflich eingebunden, können Sie eine Auszeit und das Pflegeunterstützungsgeld beantragen. So können Sie in Ruhe erste Vorbereitungen treffen, ohne finanzielle Einbuße zu haben. Danach ist es möglich eine Pflegezeit zu beantragen, in der Ihnen nicht gekündigt werden darf. In diesem Zeitraum müssten Sie sich allerdings über den Pflegebedürftigen durch Pflegegeld finanziell absichern. Besteht dann noch Pflegebedarf, können Sie die Familienpflegezeit nutzen, enthalten ist hier eine finanzielle Unterstützung für die Pflegenden. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie eine Mindeststundenanzahl bei Ihrem Arbeitgeber tätig sind. Die jeweiligen Angebote gelten leider nur bei einer bestimmten Mindestanzahl an Mitarbeitern. Weitere finanzielle Unterstützung bieten zinslose Darlehen vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Ab einem bestimmten Arbeitszeitaufwand pro Woche bezahlt die Rentenversicherung für pflegende Angehörige die Beiträge, Sie sind also auch sozial abgesichert. Außerdem haben Sie das Recht auf Zuschüsse zur Kranken - und Pflegeversicherung. Gesetzliche Pflegeversicherungen sind des Weiteren verpflichtet, Pflegekurse anzubieten. Diese sind kostenlose und freiwillige Schulungen, in denen Angehörige wichtiges "Knowhow" in puncto Pflege sammeln können. Die Kurse werden sowohl in der Gruppe, beispielsweise als Volkshochschulkurs, als auch individuell im privaten Umfeld angeboten. Neben wichtigem Fachwissen bezüglich der praktischen Pflege, der Selbstpflege und Hygiene wird auch rechtliches und soziales vermittelt. Außerdem gibt es wertvolle Tipps von Profis, wie körperliche und seelische Belastungen reduzierbar sind. Sind Sie als Pflegender bereits überlastet und benötigen selbst dringend Unterstützung, gibt es auch hier passende Angebote. Neben der Möglichkeit einer Reha gibt es psychologische Unterstützung wie Selbsthilfegruppen oder Alltagsbegleiter, die entlasten können. 

Weitere Informationen finden Sie bei der Tagespflege in Hannover GmbH.


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