ICL – Was ist das?

Für Menschen, die aufgrund verschiedener Vorbedingungen (beispielsweise einer zu dünnen Hornhaut) keine Korrektur der Fehlsichtigkeit mittels einer reinen Laserbehandlung vornehmen lassen können und für Menschen mit sehr starker Fehlsichtigkeit ist die ICL, das ist eine Intraokularlinse - eine künstliche Linse die in das Auge implantiert wird, eine Option. Damit lassen sich sehr starke Fehlsichtigkeit, eine Kurzsichtigkeit bis zu -18 Dioptrien und auch eine Weitsichtigkeit bis zu +10 Dioptrien beseitigen. Soll zusätzlich auch noch eine Hornhautverkrümmung korrigiert werden, wird die torische Variante dieser ICL verwendet.

Somit entfällt das tägliche Einsetzen einer Linse zur Korrektur der Fehlsichtigkeit und die eigene Linse im Auge bleibt bestehen, wodurch es dem Auge auch weiterhin möglich ist, sich auf Nähe und Ferne einzustellen. Bei der Implantation wird die äußere Hornhaut zu etwa 2,7 mm eröffnet und die aufgerollte künstliche Linse mittels einer Kanüle in das Auge eingebracht. Der Operateur bringt die Linse, die sich selbst entfaltet, in die richtige Position im Auge. Der eigene Augeninnendruck sorgt dafür, dass sich der Schnitt in der Hornhaut von selbst wieder schließt. Die Operation gilt als risikoarm und ist durch eine örtliche Betäubung schmerzlos.

Deshalb wird sie meist ambulant durchgeführt. Das operierte Auge wird durch für etwa 24 Stunden durch einen Verband geschützt. Die volle Sehstärke tritt erst nach etwa vier Wochen ein, natürlich ist das Sehen an sich schon am ersten Tag nach der Operation gegeben. Je nachdem an welchem Ort der Hornhaut die Linse eingebracht wird, gibt es unterschiedliche Arten dieses Linsentyps. So gibt es Hinter-und Vorderkammerlinsen. Wenn sich die Bedingungen am Auge und der Linse verändern, ist es problemlos möglich eine andere Linse einzusetzen. In der Regel kann ein Linsenimplantat aber jahrzehntelang im Auge verbleiben, ohne Probleme zu verursachen.

Die Operation erhöht die Lebensqualität von fehlsichtigen Menschen enorm, da sie nun weder Brille noch Kontaktlinsen benötigen. Trotz dieser vielen positiven Aspekte sollen mögliche Nebenwirkungen nicht verschwiegen werden. Es kann in seltenen Fällen zur Erhöhung des Augeninnendruckes und damit zum Grünen Star kommen, weshalb in Nachuntersuchungen der Entwicklung des Augeninnendrucks beim Patienten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. TrägerInnen von harten Kontaktlinsen ist das Phänomen der vermehrten Lichtbrechung in der Dunkelheit bekannt.

Dies kann auch am Rand der Kunstlinse passieren. Zudem wurde in ganz seltenen Fällen auch von einer Trübung der körpereigenen Linse berichtet, der Ausbildung des Grauen Stars. In diesem Fall werden die beiden Kunstlinsen durch neue Kunstlinsen ersetzt. Die Kosten einer Operation zur Implantation der ICL sind abhängig von der Höhe der Fehlsichtigkeit, der Beschaffenheit der Hornhaut und der Art der Linsen, die eingesetzt werden sollen. Daher kann sich der Kostenrahmen zwischen circa 2600 bis 6500 Euro bewegen. Es gibt aber Unternehmen, die eine Ratenzahlung ermöglichen. Diese Kosten mögen auf den ersten Blick hoch erscheinen, rechnet man jedoch den finanziellen Aufwand eines Lebens mit Brille oder Kontaktlinsen dagegen auf, sind diese deutlich höher als die Kosten der Operation. Zumeist zahlen staatliche Krankenkassen diesen Eingriff nicht, sondern erstatten nur im Fall einer nötigen Behandlung aufgrund des seltenen Falles eines Grauen oder Grünen Stars die Kosten für die Korrektur. 


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